Vitamin D + K: Kombination für gesunde Hormone?

Wenn ihr meinen Blog ein wenig verfolgt, wisst ihr bereits, dass ich mich als Female Health Coach intensiv mit Mikronährstoffen beschäftigt habe, besonders im Zusammenhang mit unserem weiblichen Hormonsystem. Dabei sticht eines besonders heraus: Vitamin D, über das ich auch meine Abschlussarbeit geschrieben habe. Das Sonnenvitamin hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten – und das zu Recht, denn es spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation unserer Hormone und kann sowohl den Menstruationszyklus als auch unser allgemeines hormonelles Gleichgewicht beeinflussen.
Auch auf meiner Seite findet ihr einige Beiträge zum „Hormonvitamin“ D. Tatsächlich handelt es sich dabei um eines der wenigen Vitamine, die nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch gesamtgesellschaftlich gesehen und von offiziellen Institutionen bestätigt „Mangelware“ sind – mit potenziell schwerwiegenden Folgen für unsere Hormongesundheit. In Drogeriemärkten gibt es unzählige Produkte des Vitamins in verschiedenen Kombinationen mit anderen Vitaminen. Besonders ins Auge sticht dabei die Kombination mit Vitamin K, das ebenfalls Einfluss auf unseren Hormonhaushalt nehmen kann.
Im Internet findet man zahlreiche Empfehlungen dazu, dass Vitamin D immer in Kombination mit Vitamin K genommen werden sollte – besonders für Frauen mit Zyklusbeschwerden, in den Wechseljahren oder mit hormonellen Ungleichgewichten. Aber stimmt das wirklich? In diesem Artikel werfe ich einen kritischen Blick auf diese Behauptungen und zeige die wissenschaftlichen Erkenntnisse und offiziellen Empfehlungen zur Vitamin D+K-Kombination speziell im Hinblick auf unsere weibliche Hormongesundheit.

Was sind Vitamin D und Vitamin K?

Über Vitamin D habt ihr vielleicht schon den ein oder anderen Beitrag von mir gelesen. Es spielt eine entscheidende Rolle für den Knochenstoffwechsel und das Immunsystem. Es fördert die Calciumaufnahme im Darm und hemmt die Calciumausscheidung über die Nieren. Darüber hinaus spielt es noch bei einigen weiteren Körperfunktionen eine wichtige Rolle.

Vitamin K, insbesondere K2, ist ebenfalls an verschiedenen Prozessen im Körper beteiligt. So ist es zum Beispiel ein essentieller Cofaktor bei der Bildung von Gerinnungsfaktoren in der Leber, wodurch es hilft, Blutungen zu stoppen. In Bezug auf die Knochengesundheit ist die wichtigste Aufgabe von Vitamin K die Einlagerung von Calcium in die Knochenmatrix.

Beide Vitamine spielen zudem eine wichtige Rolle für die weibliche Hormongesundheit. Vitamin D ist an der Steroidhormonsynthese beteiligt und kann die Produktion von Hormonen wie Östrogen und Progesteron beeinflussen. Vitamin K unterstützt die Durchblutung der Geschlechtsorgane und kann helfen, hormonell bedingte Beschwerden zu lindern.

Info Box

Vitamin K ist in einer Vielzahl natürlicher Lebensmittel enthalten, wobei zwischen Vitamin K1 (Phyllochinon) und K2 (Menachinon) unterschieden wird. Vitamin K1 findet sich hauptsächlich in grünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat und Brokkoli, sowie in Kräutern wie Schnittlauch und in Pflanzenölen wie Traubenkern- und Rapsöl. Vitamin K2 hingegen ist vor allem in fermentierten Lebensmitteln wie Natto (fermentierte Sojabohnen) und in geringeren Mengen in tierischen Produkten wie Käse, Fleisch, Eiern und Butter enthalten. Interessanterweise wird Vitamin K2 auch von Darmbakterien produziert. Der tägliche Bedarf an Vitamin K kann in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend grünem Gemüse und Pflanzenölen problemlos gedeckt werden. Gerade für Frauen mit starken Menstruationsblutungen oder hormonellen Ungleichgewichten kann eine ausreichende Vitamin-K-Zufuhr besonders wichtig sein.

Die theoretische Grundlage für eine Kombination von Vitamin D und Vitamin K

Aus theoretischer Perspektive ist die Empfehlung einer Kombination der beiden Vitamine D und K verständlich: Vitamin D und Vitamin K ergänzen sich beim Knochenaufbau. Vitamin D erhöht die Bildung von Osteocalcin, einem wichtigen Protein für die Knochengesundheit. Vitamin K ist dann notwendig, um dieses Osteocalcin zu aktivieren, was Voraussetzung dafür ist, Calcium effektiv in die Knochen einzulagern. Die Theorie hinter den Kombipräparaten ist also die, dass die Zufuhr von Vitamin D ohne Vitamin K gar nicht effektiv sei und sogar einen Mangel an Vitamin K auslösen könnte.

Für die Hormongesundheit der Frau ist diese Kombination ebenfalls interessant: Vitamin D unterstützt die Östrogenproduktion und -wirkung, während Vitamin K einen ausgleichenden Effekt auf den Zyklus haben kann. Zusammen können sie dazu beitragen, hormonelle Schwankungen abzumildern und den weiblichen Zyklus zu stabilisieren.

Was sagt die Forschung?

Die theoretische Kombination ist also nachvollziehbar, aber stimmt das auch in der Praxis?

Es gibt durchaus Studien, die auf einen positiven Effekt der Kombination der beiden Vitamine hinweisen. Sowohl Beobachtungs- als auch Interventionsstudien deuten darauf hin, dass eine Kombination von gutem Vitamin-D- und Vitamin-K-Status vorteilhaft für die Knochenmineraldichte sein und das Risiko für Knochenbrüche senken könnte. Gleichzeitig gibt es aber auch Studien, die keine signifikanten Vorteile feststellen konnten.

Bezüglich der Hormongesundheit gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass insbesondere Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Regulation des Zyklus und der Verringerung von PMS-Symptomen spielen kann. Studien zu Vitamin K in diesem Kontext sind weniger zahlreich, aber erste Ergebnisse deuten auf einen positiven Einfluss bei Menstruationsbeschwerden hin.

Allerdings wurden bislang nur relativ kleine Studien durchgeführt, während größere Untersuchungen noch fehlen, um die gefundenen Effekte zu verifizieren.1,2

Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Vitamin K stehen noch aus

 Offizielle Empfehlungen

Von offizieller Seite gibt es in Deutschland bisher keine Empfehlungen für eine routinemäßige Kombination von Vitamin D und K. Einige Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesellschaft für Osteologie raten explizit davon ab Vitamin K2 zur Behandlung von Osteoporose einzusetzen. Andere empfehlen in ihren Leitlinien schlicht keine Supplementation von Vitamin K im Zusammenhang mit Osteoporose.3

Für Frauen mit speziellen Hormonstörungen oder Zyklusbeschwerden gibt es ebenso keine einheitlichen Empfehlungen zur kombinierten Einnahme. Einige Gynäkologen empfehlen jedoch mittlerweile Vitamin-D-Präparate bei bestimmten hormonellen Dysbalancen, besonders bei PCOS und starken PMS-Symptomen.

In anderen Ländern gibt es jedoch bereits offizielle Empfehlungen, wie etwa in Japan, wo Vitamin K routinemäßig bei Osteoporose eingesetzt wird.2

Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Neben den fehlenden Studien zur Wirksamkeit von Vitamin K sind es vornehmlich die möglichen Risiken einer zusätzlichen Zufuhr von Vitamin K über Präparate, die eine offizielle Empfehlung verhindern. Insbesondere von Menschen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten Vitamin K Präparate gemieden werden, da die Wirkung ihrer Arzneimittel durch die Einnahme von Vitamin K gehemmt werden kann.4

Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel nutzen, sollten vor einer Supplementierung Rücksprache mit ihrem Gynäkologen halten, da mögliche Wechselwirkungen nicht ausreichend erforscht sind. Besonders bei Präparaten mit höheren Dosierungen ist Vorsicht geboten.

Fazit

Bisher sind die positiven Effekte von Vitamin K Präparaten lediglich Hypothesen und nicht ausreichend belegt, um offizielle Empfehlungen abzuleiten. Obwohl es theoretische Gründe für eine Kombination von Vitamin D und K gibt, reichen die aktuellen wissenschaftlichen Belege nicht aus, um eine allgemeine Empfehlung auszusprechen. Für Frauen mit hormonellen Ungleichgewichten oder starken Menstruationsbeschwerden könnte die Kombination interessant sein, bedarf aber weiterer Forschung. Bevor keine weiteren Studienergebnisse vorliegen, die die hypothetischen Vorteile und potenziellen Risiken weiter untersuchen, solltest du mit der Einnahme von Kombipräparaten vorsichtig sein und bestenfalls Rücksprache mit deinem Arzt/ deiner Ärztin halten – insbesondere, wenn du Probleme mit deinem Hormonhaushalt hast.

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Quellen:

  1. https://www.orthoknowledge.eu/artikel/vitamin-d-und-vitamin-k2
  2. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-092018/vielseitiger-als-angenommen/
  3. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/183-001
  4. https://www.verbraucherzentrale.de/faq/projekt-klartext-nem/kombination-vitamin-d-und-vitamin-k2-39144

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