Probiotika und Präbiotika als Hormonregulatoren: Schlüsselelemente zu Hormongesundheit und Wohlbefinden

Probiotika und Präbiotika als Hormonregulatoren

Schlüsselelemente zu Hormongesundheit und Wohlbefinden

Manchmal rumort es in deinem Bauch ganz schön, und gleichzeitig spielen deine Hormone verrückt? Kein Zufall! In deinem Darm findet nämlich weit mehr statt als nur Verdauung. Die Gäste dieser ‚Party‘ in deinem BauchMilliarden von winzigen Bakterien – beeinflussen maßgeblich dein Wohlbefinden und dein hormonelles Gleichgewicht. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft immer mehr über die Bedeutung unserer Darmflora für unsere Gesundheit entdeckt – und die faszinierende Verbindung zwischen Darmflora und Hormonsystem. Neben der Verdauung und dem Immunsystem spielen die winzigen Bewohner deines Darms auch eine Rolle in deinem Menstruationszyklus, beeinflussen die Schilddrüsenfunktion sowie dein emotionales Wohlbefinden.

Aber wie kannst du diese mikroskopischen Helfer unterstützen? Die Antwort liegt in probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln.

Was sind Probiotika?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, hauptsächlich Bakterien und Hefen, die in ausreichender Menge konsumiert, positive Auswirkungen auf deine Gesundheit haben können. Diese nützlichen Mikroben spielen eine wichtige Rolle in verschiedenen Körperfunktionen, insbesondere im Verdauungssystem. Sie unterstützen die Verdauung, indem sie bei der Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen helfen und die Aufnahme von Nährstoffen verbessern. Darüber hinaus fördern Probiotika ein gesundes Gleichgewicht der Darmflora, indem sie schädliche Bakterien in Schach halten und die Vermehrung nützlicher Bakterien unterstützen. Ein weiterer bedeutender Effekt von Probiotika ist die Stärkung des Immunsystems. Etwa 70% deines Immunsystems befinden sich im Darm(!), und Probiotika spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der Immunantwort. Sie können auch zur Linderung von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung beitragen. Interessanterweise gibt es auch Hinweise darauf, dass Probiotika positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben können, indem sie die Darm-Hirn-Achse beeinflussen.

Für Frauen können Probiotika besonders hilfreich sein, da sie die Balance von Östrogen im Körper unterstützen. Ein Ungleichgewicht dieses Hormons kann zu Beschwerden wie PMS, unregelmäßigen Zyklen oder sogar Endometriose beitragen. Probiotika fördern ein gesundes Gleichgewicht der Darmflora und helfen dabei, überschüssiges Östrogen auszuscheiden.

Du findest diese nützlichen Mikroorganismen in einer Vielzahl von fermentierten Lebensmitteln. Joghurt ist wahrscheinlich die bekannteste Quelle, aber auch Kefir, ein fermentiertes Milchgetränk, ist reich an Probiotika. Pflanzliche Optionen umfassen Sauerkraut, Kimchi (ein koreanisches Fermentgericht aus Kohl) und Kombucha, ein fermentiertes Teegetränk. Auch Miso, eine traditionelle japanische Würzpaste aus fermentierten Sojabohnen, enthält probiotische Kulturen. Durch den regelmäßigen Verzehr dieser Lebensmittel kannst du die Vielfalt und Menge der nützlichen Bakterien in deinem Darm erhöhen und so von den gesundheitsfördernden Eigenschaften der Probiotika profitieren.

chia, yoghurt, milk

Was sind Präbiotika?

Ähnlich klingendes Wort, unterschiedliche Bedeutung: Präbiotika und Probiotika spielen beide eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit, unterscheiden sich aber grundlegend in ihrer Natur und Funktion.

Präbiotika sind spezielle unverdauliche Nahrungsbestandteile, hauptsächlich Ballaststoffe, die eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit spielen. Sie werden von den menschlichen Verdauungsenzymen nicht abgebaut und gelangen unverändert in den Dickdarm, wo sie von den dort ansässigen Bakterien fermentiert werden und damit quasi als Nahrung für deine guten Darmbakterien dienen.

Zu den wichtigsten Präbiotika gehören Inulin, Fructooligosaccharide (FOS), Galactooligosaccharide (GOS) und resistente Stärke. Diese Substanzen fördern selektiv das Wachstum und die Aktivität bestimmter Bakterienarten, insbesondere Bifidobakterien und Laktobazillen, die als besonders gesundheitsfördernd gelten.

Eine präbiotikareiche Ernährung kann die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren fördern, die entzündungshemmend wirken und damit hormonelle Entzündungsprozesse reduzieren können. Dies ist besonders relevant für Frauen mit hormonellen Erkrankungen wie PCOS oder Endometriose.

Präbiotika findest du in vielen natürlichen Lebensmitteln. Besonders reich daran sind Chicorée, Topinambur, Artischocken, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Spargel und unreife Bananen. Auch Vollkornprodukte enthalten präbiotische Ballaststoffe, die ein Kohlenhydrat damit besonders wertvoll machen.

Während also Präbiotika also die „Nahrung“ für gute Darmbakterien darstellen, sind Probiotika die nützlichen Bakterien selbst.

Die Synergie zwischen Pro- und Präbiotika

Ohne Nahrung können wir nicht leben, und so geht es auch unseren Darmbakterien. Prä- und Probiotika wirken also nur gemeinsam gut! Die Synergie zwischen Probiotika und Präbiotika ist ein Zusammenspiel, das oft als „Synbiotika“ bezeichnet wird. Die Kombination der beiden schafft eine Art Superteam für deine Darmgesundheit. Während Probiotika die lebenden, nützlichen Bakterien sind, liefern Präbiotika die Nahrung, die diese Bakterien zum Gedeihen benötigen. Stell dir Präbiotika als den fruchtbaren Boden vor, auf dem die probiotischen Pflanzen wachsen können. Die Zusammenarbeit („Synergie“) der beiden verstärkt jeweils die positiven Effekte der anderen Komponente: Präbiotika fördern gezielt das Wachstum der zugeführten probiotischen Bakterien, was deren Überlebenschancen und Wirksamkeit im Darm erhöht. Gleichzeitig unterstützen die Probiotika die Fermentation der Präbiotika, was zur Produktion gesundheitsfördernder Substanzen wie kurzkettiger Fettsäuren führt.

Diese symbiotische Beziehung kann zu einer verbesserten Darmflora, einer stärkeren Immunabwehr und einer effizienteren Verdauung führen und dazu beitragen, hormonelle Schwankungen zu regulieren und Symptome wie Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme zu lindern.

Einige Lebensmittel, wie fermentierte Milchprodukte mit zugesetzten Ballaststoffen, kombinieren von Natur aus Pro- und Präbiotika. Du kannst diese Synergie aber auch selbst nutzen, indem du beispielsweise probiotischen Joghurt mit präbiotikareichen Früchten wie Bananen oder Beeren mischst. Die bewusste Kombination von Pro- und Präbiotika in deiner Ernährung kann somit einen ganzheitlichen Ansatz für deine Darmgesundheit und dein allgemeines Wohlbefinden bieten.

Pro- und Präbiotika sind gut für unseren Darm

Gesundheitliche Vorteile von Pro- und Präbiotika

Unser Darm profitiert von Joghurt, Sauerkraut und Co. Pro- und Präbiotika bieten darüber hinaus aber auch eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile, die weit über die Darmgesundheit hinausgehen. Probiotika unterstützen über eine ausgewogene Darmflora unser Immunsystem. Sie können zudem helfen, Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfung zu lindern und die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Einige Studien deuten darauf hin, dass sie auch bei der Vorbeugung von Allergien, Hauterkrankungen und sogar bei der Krebsvorsorge eine Rolle spielen können. Präbiotika dienen wie du gelesen hast als Nahrung für die nützlichen Darmbakterien und fördern deren Wachstum. Sie tragen zur Produktion von kurzkettigen Fettsäuren bei, die entzündungshemmend wirken und die Darmbarriere stärken. Gemeinsam können Pro- und Präbiotika die Verdauung optimieren, das Immunsystem unterstützen, Entzündungen reduzieren und möglicherweise sogar die psychische Gesundheit positiv beeinflussen. Die regelmäßige Aufnahme beider Substanzen kann zu einer verbesserten Gesamtgesundheit führen, indem sie ein gesundes Gleichgewicht im Darm fördern und damit die Grundlage für viele körperliche Funktionen schaffen.

Besonderer Nutzen von Pro- und Präbiotika für Frauen

Neben der Unterstützung der allgemeinen Darmgesundheit bieten Pro- und Präbiotika spezifische Vorteile für die weibliche Hormongesundheit:

  • Regulation des Östrogenspiegels: Eine gesunde Darmflora hilft dabei, überschüssiges Östrogen abzubauen und auszuscheiden und kann damit PMS-Symptome lindern.
  • Verbesserung des Menstruationszyklus: Durch die Förderung einer stabilen Darm-Hirn-Achse können Stimmungsschwankungen während des Zyklus reduziert werden.
  • Linderung von Wechseljahresbeschwerden: Eine ausgewogene Darmflora kann Hitzewallungen oder Schlafprobleme mildern.
  • Unterstützung bei hormonellen Erkrankungen: Frauen mit PCOS oder Endometriose profitieren von einer entzündungshemmenden Ernährung mit prä- und probiotischen Lebensmitteln.

Wie Du Pro- und Präbiotika in Deine tägliche Ernährung integrierst

Die Integration von Pro- und Präbiotika in deine tägliche Ernährung kann einfacher sein, als du vielleicht denkst. Für Frauen mit einem Fokus auf Hormongesundheit ist es besonders wichtig, regelmäßig fermentierte Lebensmittel und Ballaststoffe zu konsumieren. Hier sind einige einfache Tipp:

  • Starte deinen Tag mit einem probiotischen Joghurt-Müsli mit Banane (präbiotikareich) und Leinsamen (hormonregulierend).
  • Verwende Knoblauch oder Zwiebeln als Basis für deine Gerichte – sie enthalten natürliche Präbiotika.
  • Ergänze deinen Speiseplan mit Kombucha oder Kefir als gesunde Getränkeoptionen.

Prä- und Probiotika im Zyklusverlauf

Die Integration von Pro- und Präbiotika in deine tägliche Ernährung kann deine Hormongesundheit gezielt unterstützen. Dabei kannst du die Auswahl deiner fermentierten Lebensmittel sogar an deine Zyklusphasen anpassen:

In der Follikelphase, wenn dein Körper sich auf den Eisprung vorbereitet, sind besonders Kefir und Kombucha hilfreich. Sie unterstützen die Östrogenbildung und liefern wichtige B-Vitamine für deine Energieproduktion.

Während der Ovulation tut deinem Körper eine Portion Sauerkraut oder Kimchi besonders gut – die enthaltenen Probiotika helfen, überschüssiges Östrogen abzubauen und halten deinen Hormonhaushalt in Balance.

In der Lutealphase, wenn viele Frauen mit PMS-Symptomen kämpfen, sind präbiotische Lebensmittel wie Bananen und Beeren deine besten Freunde. Sie unterstützen die Produktion von Serotonin, deinem Wohlfühlhormon, über die Darm-Hirn-Achse.

Während der Menstruation kannst du deinen Körper mit einer wärmenden Miso-Suppe unterstützen. Die probiotischen Kulturen helfen dabei, Entzündungen zu reduzieren.

Für den täglichen Bedarf eignen sich:

  • Ein Joghurt-Müsli mit Bananen und Beeren zum Frühstück
  • Vollkornprodukte wie Haferflocken oder Vollkornbrot
  • Zwiebeln, Knoblauch und Lauch in deinen Mahlzeiten
  • Salate mit Chicorée oder Artischocken

Besonders wertvoll ist die Kombination aus Pro- und Präbiotika, wie zum Beispiel in einem Joghurt-Müsli mit Bananen und Beeren. Diese Symbiose unterstützt nicht nur deine Darmflora, sondern hilft auch deinem Körper dabei, Hormone optimal zu verstoffwechseln und abzubauen.

Ein weiterer Tipp: Plane deine Mahlzeiten wenn möglich im Einklang mit deinem Zyklus. In der zweiten Zyklushälfte hat dein Körper oft einen erhöhten Bedarf an ballaststoffreichen, präbiotischen Lebensmitteln, die den Östrogenspiegel natürlich regulieren können.

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Vorsichtsmaßnahmen und mögliche Nebenwirkungen

Vielleicht bist du nun motiviert, direkt jede Menge Joghurt oder einen großen Teller Sauerkraut zu essen.

Obwohl Pro- und Präbiotika für die meisten Menschen sicher und vorteilhaft sind, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Wenn du von jetzt auf gleich die Aufnahme insbesondere von Präbiotika erhöhst, können vorübergehend Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall auftreten. Beginne daher am besten erstmal mit kleinen Mengen und steigere sie langsam. Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, sollten vor der Einnahme von Probiotika-Präparaten ihren Arzt konsultieren. Bei schweren Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem können Probiotika in seltenen Fällen zu Infektionen führen. Einige Personen können auch allergisch auf bestimmte probiotische Stämme reagieren. Präbiotika können bei Menschen mit Reizdarmsyndrom oder FODMAP-Unverträglichkeiten Beschwerden verstärken. Generell gilt: Höre auf deinen Körper und passe deine Ernährung entsprechend an. Bei anhaltenden Nebenwirkungen oder Unsicherheiten ist es ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.

vollkornbrot hat viele Ballaststoffe

Fazit und Empfehlungen

Pro- und Präbiotika sind besonders für uns Frauen mächtige Verbündete – nicht nur für die Darmgesundheit, sondern auch für unser hormonelles Gleichgewicht und unser allgemeines Wohlbefinden. Sie arbeiten Hand in Hand, um eine gesunde Darmflora zu fördern, die wiederum direkten Einfluss verschiedene Körperfunktionen – einschließlich unseres Hormonhaushalts – hat. Die Darm-Hormon-Achse ist ein faszinierendes System, das maßgeblich zu unserem Wohlbefinden als Frau beiträgt.

Um von ihren Vorteilen zu profitieren, empfehle ich dir, eine Vielfalt an fermentierten und ballaststoffreichen Lebensmitteln in deinen Ernährungsplan zu integrieren. Denk daran, dass eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel ist – Pro- und Präbiotika sind ein Teil davon, aber kein Allheilmittel. Achte auf die Signale deines Körpers und konsultiere bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden einen Arzt oder Ernährungsberater.

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Welche Prä- und Probiotischen Lebensmittel kennst du noch? Teile gerne deine liebsten Rezepte mit mir und hinterlass mir einen Kommentar!


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